Methodische Grundausrichtung & Das Integrationsmodell
20.04.2025
Integration von Körpererleben, Emotionen, Kognitionen, spiritueller Wahrnehmung & Verhalten
Das Integrationsmodell
Damit Integration gelingen kann, sind gemäss integrativer Körperpsychotherapie alle 5 Ebenen des Integrationsmodells gleichwertig.
Die körperliche Ebene wird als grundlegend betrachtet, weil sie die Basis bildet, auf der sich bei regulärer Entwicklung die vier weiteren Ebenen aufbauen. Sie tritt im Rahmen der menschlichen Entwicklung zuerst auf, im Moment der Zeugung. Das entwicklungsmässig früheste, erste Selbst ist nach verschiedenen Autoren (W. Emerson, D. Stern) ein körperliches Selbst, das sich aus offensichtlichen Gründen allerdings noch nicht artikulieren und noch nicht seiner selbst bewusst werden kann.
Den Fokus auf den eigenen Körper, Handeln, Gedanken und Gefühlen zu legen,
sich ihnen anzunähern und verstehen ist etwas, das entwickelt werden kann
Übung und Geduld unterstützen diese Prozesse auf dem Pfad der inneren und äusseren Wahrnehmung. Vielleicht ist das Körperbewusstsein einfach und durch Anleitung kann rasch ein Zugang zum Körpererleben gefunden werden. Oder es fällt schwer den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen, ein Gefühl von abgetrennt, abgespalten sein ist da. Angst, Ablehnung, oder Unsicherheit können einen guten Grund haben. Deshalb sind Ressourcen- und Stabilisierungsarbeit essentiell, durch Einüben von Präsenz und Containment.
Sie dürfen Anfangende sein und sich überraschen lassen. Was immer auch wahrnehmbar ist, es ist völlig in Ordnung.
Methodische Grundausrichtung
Die integrative Körperpsychotherapie ibp, integriert unter dem verbindenden Dach des Humanistischen Menschenbildes, Elemente verschiedener philosophischer, psychotherapeutischer und beraterischer Ausrichtungen. Die zentralen 8 Ansatzpunkte der integrativen Körperpsychotherapie entsprechen nachgewiesenen Wirkfaktoren von Psychotherapie und Coaching:
1 Integrativer Ansatz
Vernetzung der Ebenen Körper, Emotionen, Kognitionen, Verhalten, Spiritualität und Sozietät als Schlüssel zur Verarbeitung von unverarbeiteten Ereignissen/ Traumatisierungen und als Schlüssel zur Veränderung.
2 Körperorientierter Ansatz
Der Körper als Verkörperung der individuellen Lebensgeschichte. Das Körpererleben als Schlüssel zu gesundem Selbstempfinden.
3 Erfahrungsorientierter Ansatz
Somato-emotionale Erfahrungen als Schlüssel zu nachhaltiger Veränderung.
4 Bewusstheitsorientierter Ansatz
Ganzheitliches Erkennen (felt sense) als Schlüssel zu nachhaltiger Veränderung (felt shift).
5 Psychodynamisch-entwicklungsorientierter Ansatz
Die frühkindlichen Erfahrungen als Schlüssel zum persönlichen Verhaltensrepertoire; Entwicklung über die gesamte Lebensspanne (Life Span Perspektive).
6 Ressourcenorientierter Ansatz
Aufbau und Nutzung von Ressourcen als Schlüssel zu organischer Selbstregulation.
7 Beziehungsorientierter Ansatz
Die vertrauensvolle therapeutische Beziehung als Schlüssel zu therapeutischer Effizienz.
8 Geistig-spiritueller Ansatz
Aufgehobensein in einem grösseren Ganzen als Schlüssel zu übergeordnetem Sinn und Vertrauen
In der Psychotherapiewissenschaft wird von verschiedenen Grundausrichtungen gesprochen, zu denen sich die einzelnen Schulen zuordnen lassen. IBP kann sowohl der Humanistischen Psychologie als auch anderen Grundausrichtungen zugerechnet werden, etwa der körperpsychotherapeutischen, der psychodynamisch-tiefenpsychologischen oder der in letzter Zeit neu formulierten integrativen Grundausrichtung.
Quellen: https://www.ibp-institut.ch
Pauchard E., Jenseits der Sprechstunde
Huber M., Der innere Garten
Fischer M., Der Mensch als spürendes Wesen, Die Körperebene des Integrationsmodells